Groeberner See Ausblick auf das Wasser

Einblicke ins Reisetagebuch …

ACHTUNG: Es folgt ein sehr, sehr langer Beitrag – ich habe etwas gut zu machen.

Am Ende der diesjährigen leider schon vergangenen Sommerferien waren wir am Gröberner See. Ein relativ unbekannter und auch nicht so hart bereister See, wie manch anderer See im Osten Deutschlands. 10 Tage wohnten wir in einem wunderschönen Haus am See, den Steg vor dem Wohnzimmerfenster. Das Wetter meinte es gut mit uns und schenkte uns von den 10 Tagen immerhin 7 mit Sonne. So verliefen die Tage in ähnlichen Mustern: zum Frühstück gab es selbstgebackene Brötchen frisch aus dem Ofen, danach Aktivitäten um, im oder am See, im Wasser, zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Vor der Abfahrt habe ich mir – wie vor nahezu jeder Reise, die länger als 3 Tage dauert – ein Urlaubstagebuch gebunden.  Ich persönlich liebe Reisetagebücher, weil ich mit ihrer Hilfe, die schönsten, verrücktesten oder spannensten Momente einer Reise sammle und aufbewahre. Später krame ich sie dann aus dem Regal und kann Reise in Gedanken noch einmal erleben. Und das ist wirklich großartig: Erinnerungsschätze aus und auf Papier.

Was alles fehlte ...

In diesem Jahr hatten wir ein sehr neues, sehr modern eingerichtetes Haus, dass mit reichlich Stauraum für persönliche Dinge protzte. Das findet man ja in gemieteten Urlaubsunterkünften eher selten*. Trotzdem hatten die Vermieter nicht mit meiner großen Kochfreude im Urlaub gerechnet und so fehlte in der Küche so einiges. Das habe ich dann auf einer Seite gesammelt.

*Oft kann ich aufgrund von reich platziertem Nippes, kaum ein freies Plätzchen für meinen Reader finden, von Spielesammlung, Reisetagebuch und Stiften ganz zu schweigen. Am Ende des Urlaubs muss man dann wie in einem Wimmelbild in mühevoller Detektivarbeit versuchen, Persönliches von Fremdem zu trennen und das Eigene zurück in den Koffer zu verstauen.

ZwtschengenKuchen am See

Bei der morgendlichen Brötchenbackrunde kam mir die Idee, gleich ein paar Teilchen für die nachmittägliche Kaffeetafel mitzubacken. Ofenfrische ZwetschgenKüchlein mit einer Tasse Kaffee auf dem Badesteg in der Sonne: Pures Glück – auf der Zunge und im Herzen. Das Rezept habe ich im Büchlein verewigt.

TageBuch_Skizzen

Viele Seiten habe ich mit Skizzen der Pflanzen der Umgebung gefüllt. Aber auch die morgendlichen Nacktschnecken am See, das unverschämte Spielglück eines einzelnen Gruppenmitglieds und der Leerstand im Bereich des Wohnraumes für Spinnen wurden im Bild festgehalten und werden zum gegebenen Zeitpunkt der Erinnerung auf die Sprünge helfen.

Für alle, die nicht so gern zeichnen, habe ich in diesem Sommer eine neue Erinnerungsmethode ausprobiert. Ich habe einzelne Schlagworte gelettert. Worte die perfekt zur Stimmung passten waren: Hummelflug, Zitronenfalter, Schwalbentänze, Herbstahnung, Apfelernte, Brombeeren und Holunderbeeren. Im kommenden Urlaub werde ich versuchen jeden Tag ein einzelnes passendes Wort zu lettern und zu illustrieren. Auf diese Weise habe ich auch eigenartige Begriffe, die durch mein sonnengeschwängertes Gehirn waberten verewigt. Mein Favorit:

Pfützenallergie

Hier noch ein paar Impressionen bezüglich Bewohner benachbarter Häuser. Für die Detailgenauigkeit übernehme ich keine Gewähr – meine aktuelle Brille bildet die Welt ab 5 m  Entfernung sehr unscharf ab. Ich nutze deshalb hemmungslos meinen Interpretationsspielraum, um der Welt ein mir genehmes Aussehen zu verleihen:

Die lieben Mitmenschen

Fazit: Führt ReiseTagebücher – es macht RiesenFreude beim Planen, beim Schreiben und beim Durchblättern. Schreibt, malt, klebt, schnippelt, kleckst – wie es gerade passt und mundet und schafft euch eure ganz eigenen besonderen Erinnerungsschätze. Viel Spaß dabei.

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